[575] Perak (»Silber«), Malaienstaat unter englischem Protektorat an der Westküste der hinterindischen Halbinsel Malakka, 19,000 qkm mit (1901) 329,665 Einw. (Malaien, Kling, Chinesen und Ureinwohner); Religion ist der Islam. Das Mißverhältnis zwischen männlichem (239,556) und weiblichem (90,109) Geschlecht ist der starken chinesischen Einwanderung zuzuschreiben. Das Land wird von drei hohen Gebirgsketten (höchster Gipfel der Korbu, 2200 m) durchzogen, unter den zahlreichen Flüssen ist der 110 km lange, bis 60 km aufwärts selbst für kleine Kanonenboote schiffbare Fluß P. der bedeutendste. Das Klima ist ziemlich gut trotz einer Mitteltemperatur von tags 30,5, nachts 25°. Von Pflanzen gedeihen in der Ebene Zucker, Tabak und Reis, an den Berghängen Tee, Kaffee, Vanille, Gewürze aller Art und wertvolle Hölzer. Hirsche, Schlangen der größten Art, Leoparden und Herden von Elefanten bevölkern die Berge, Krokodile die Flüsse. Der Reichtum an Eisen, Gold und vielen andern wertvollen Mineralien, besonders aber an Zinn, ist außerordentlich groß, von Zinn wurden 1904: 26,400 Ton. ausgeführt. Es betrugen 1904 die Einfuhr: 19,886,188, die Ausfuhr 38,228,307, die Staatseinnahmen 11,332,272, die Ausgaben 2,630,327 Doll. Ende 1904 waren 305 km Eisenbahn in Betrieb. Sitz der Verwaltung ist gemeinsam mit den andern »malaiischen Schutzstaaten« (s. d.) Kuala Lumpur. In alter Zeit war der Fürst von P. Vasall von Malakka; um die Mitte des 16. Jahrh. machte P. sich selbständig. 1641 errichteten die Holländer hier eine Faktorei, deren Fort 1795 die Engländer zerstörten; Verträge von 1818 bestätigten dann England volle Handelsfreiheit und machten dem vielgeübten Seeraub ein Ende; 1875 übernahm England die Verwaltung im Namen des Sultans. Als der englische Gouverneur Birch 1. Nov. 1875 meuchlings ermordet wurde, bestrafte England 1876 die Schuldigen. Vgl. McNair, P. and the Malays (Lond. 1878).