Scherres

[744] Scherres, Karl, Maler, geb. 31. März 1833 zu Königsberg i. Pr., bildete sich seit 1849 auf der dortigen Akademie zum Landschaftsmaler aus, unternahm 1853 mit seinem Lehrer Behrendsen eine Studienreise nach dem Rhein, der Schweiz und Oberitalien und schuf zunächst einige Bilder nach dort gesammelten Motiven. 1859 siedelte er nach Danzig über, und hier malte er bis 1866 eine Reihe von sein empfundenen frischen Bildern: nach Sonnenuntergang an einem Sumpf, Abend am Rand eines Eichenwaldes, Mittag auf der Höhe, bei Schneegestöber im Dorf, Waldhütte in der Dämmerung, Artushof (Staffage von Stryowski). 1866 ging er nach Königsberg, 1867 nach Berlin und wurde 1868 Lehrer an der Zeichenschule des Vereins der Künstlerinnen daselbst, welche Stellung er bis 1892 innehatte, und 1878 Professor. Sein Hauptbild: Überschwemmung in Ostpreußen, besitzt die Berliner Nationalgalerie. Die Motive zu seinen spätern, meist melancholisch gestimmten Frühlings- und Herbstlandschaften, in denen das Wasser eine Hauptrolle spielt und das zeichnerische Element über dem Koloristischen überwiegt, sind meist der Mark Brandenburg, insbes. den Havelseen, den Havelufern und den märkischen Dörfern entnommen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 744.
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