[869] Statĭus, 1) Publius Papinius, röm. Dichter, um 4596 n. Chr., aus Neapel, dort von seinem Vater, der selbst Dichter war, gebildet, erwarb früh durch sein poetisches Talent, namentlich im Improvisieren, Beifall und mehrfach den Preis in dichterischen Wettkämpfen. Doch blieb er sein Leben lang in Abhängigkeit von der Gunst des Domitian und der römischen Aristokratie, denen er in einer selbst für seine Zeit übermäßigen Art schmeichelt. Er starb in Neapel. Von seinen Schriften, die sich durch eine schon Goethe packende Kraft der Anschauung und Phantasie auszeichnen, aber vielfach durch den gelehrten mythologischen Apparat in barocke Geziertheit ausarten, besitzen wir noch: »Silvae«, Gelegenheitsgedichte in fünf Büchern und in verschiedenen Maßen (hrsg. von Vollmer, Leipz. 1898; Klotz, das. 1900; deutsch von Sebicht, Ulm 1902); »Thebais«, ein Epos in 12 Büchern (Buch 16 hrsg. von Müller, Leipz. 1870; deutsch von Imhof, Ilmenau 1886), und von dem unvollendeten Epos »Achilleïs« die beiden ersten Bücher (hrsg. von Klotz, Leipz. 1902; beide Epen zusammen von Garrod, Oxford 1906). Gesamtausgabe von Bährens-Kohlmann (Leipz. 18761884, 2 Bde.). Übersetzung von Bindewald (Stuttg. 1868). Vgl. Legras, Étude sur la Thébaide de Stace (Par. 1905).
2) Römischer Komödiendichter, s. Cäcilius Statius.