Stintzing

[45] Stintzing, Roderich von, Romanist und Literarhistoriker, geb 8. Febr. 1825 in Altona, gest. 13. Sept. 1883 durch einen Sturz in Oberstdorf im Algäu, beteiligte sich 1848 an der Erhebung der Herzogtümer gegen Dänemark, ließ sich dann als Advokat in Plön nieder, siedelte 1851 nach Heidelberg über, wo er sich 1852 mit der Schrift »Das Wesen von bona fides und titulus in der römischen Usukapionslehre« (Heidelb. 1852) als Privatdozent in der juristischen Fakultät habilitierte. 1854 ging er als ordentlicher Professor der Rechte nach Basel, 1857 nach Erlangen, wo ihm der persönliche Adel verliehen ward, 1870 nach Bonn. Seine bedeutendsten Werke sind literargeschichtlichen Inhalts, wie: »Ulrich Zasius« (Basel 1857); »Geschichte der populären Literatur des römisch-kanonischen Rechts in Deutschland« (Leipz. 1867); »Hugo Donellus in Altdorf« (Erlang. 1869); »Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft« (Münch. 1880 bis 1884, 2 Abtlgn.; 3. Abt. von Ernst Lendsberg, das. 1898). Auch gab er J. de Wals »Beiträge zur Literaturgeschichte des Zivilprozesses« (Erlang. 1866) heraus. Außerdem erwähnen wir: »Über das Verhältnis der Legis actio sacramento zu dem Verfahren durch Sponsio praejudicialis« (Heidelb. 1853); »Friedrich Karl v. Savigny« (Berl. 1862); »Georg Tanners Briefe an Bonifacius und Basilius Amerbach« (das. 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 45.
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