Volger

[222] Volger, Otto, Geolog und Mineralog, geb. 30. Jan. 1822 in Lüneburg, gest. 18. Okt. 1897 in Sulzbach am Taunus, studierte in Göttingen, habilitierte sich daselbst 1847, wurde 1849 Lehrer der Naturgeschichte im Kloster Muri im Aargau, war 1851–1852 Professor an der Kantonschule in Zürich, habilitierte sich an der dortigen Universität und wirkte 1856–60 als Lehrer am Senckenbergschen Institut in Frankfurt. 1859 gründete er daselbst das Freie deutsche Hochstift (s. d.), als dessen Obmann er bis 1881 wirkte (s. unten). Seit 1892 bewohnte er die von ihm errichtete Warte Sonnenblick in der Gemarkung Sulzbach am Taunus. Er schrieb unter anderm: »Beiträge zur geognostischen Kenntnis des norddeutschen Tieflandes« (Götting. 1846); »Studien zur Entwickelungsgeschichte der Mineralien« (Zür. 1854); »Entwickelungsgeschichte der Mineralien der Talkglinnnersamilie« (das. 1855); »Kristallographie oder Formenlehre der stoffeinigen Naturkörper« (Stuttg 1855), worin er den Versuch machte, eine deutsche Nomenklatur in die Kristallographie einzuführen; »Erde und Ewigkeit« (Frankf. 1857); »Untersuchungen über das Phänomen der Erdbeben in der Schweiz« (Gotha 1857–58, 3 Tle.), eine scharfe Kritik det Erdbebenhypothese der Vulkanisten; »Das Buch det Erde« (Leipz. 1859, 2 Bde.); »Die Steinkohlenbildung Sachsens« (Frankf. 1860); »Das Steinsalzgebirge von Lüneburg« (das. 1865). V. kaufte das Vaterhaus Goethes, stellte es wieder her und übergab es der Obhut des Freien deutschen Hochstifts (vgl. seine Schrift »Goethes Vaterhaus«, 2. Aufl. 1863).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 222.
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