[178] Agathologie (v. gr.), Lehre vom höchsten Gute, Theil der praktischen Philosophie, wo gezeigt wird, worin die Glückseligkeit bestehe, u. der Begriff des Scheingutes u. des höchsten Gutes (Summum bonum) erläutert wird. In den verschiedenen philosophischen Schulen sind sehr abweichende Erklärungen von dem höchsten Gute gegeben worden. Als höchstes Gut betrachteten Aristipp die Wollust in Bewegung, Epikur die Wollust in der Ruhe, Demokrit die innere Sicherheit, Zeno die unerschütterliche Gemüthsruhe, Aristoteles eine aus Tugend u. Glück hervorgehende Eudämonie, Pyrrho die Unempfindlichkeit, Aristo die Gleichgültigkeit, die neueren Akademiker Zurückhaltung des Beifalls, Kalliphon, Dinomachos u. Diodor Wohlsein überhaupt, Kant ein durch Sittlichkeit bedingtes Wohlergehen u. Wohlbefinden, Fichte ein seliges Leben im Gegensatze aller sinnlich bedingten u. menschlich gemüthlichen Lust, Plato, Schelling u. die Mystiker Seligkeit schlechthin; Pantheisten u. Materialisten die Selbstliebe u. den Egoismus.