Anakrĕon

[448] Anakrĕon, griechischer Lyriker aus Teos in Jonien, lebte in seiner Jugend zu Abdera in Thracien, dann seit etwa 530 v. Chr. bei Polykrates, Tyrannen von Samos, u. nach dessen Ermordung 522 in Athen bei Hipparchos. Nach dessen Tode kehrte er wahrscheinlich nach Teos zurück, floh aber beim Aufstande Joniens gegen die. Perser nach Abdera, wo er 85 Jahr alt, nach der Sage, an einer Weinbeere erstickte. Seine Bildsäule stand auf der Akropolis von Athen. Von seinen Gedichten (in ionischem Dialekt) sind noch 68 übrig; sie besingen die Freuden der Liebe u. des Weines, die meisten gehören jedoch einer späteren Zeit u. verschiedenen Verfassern an. Herausgeg. zuerst von H. Stephanus, Par. 1554; von I. Spoletti, Rom 1781; von Born, letzte Ausg. 1809 mit Sappho; von Brunck, Straßb. 1778 u. 1786, n. A. von Schäfer, Lpz. 1812; von Fischer, 1793; von Bothe, 1805; von Degen, 1808; von Möbius, Halle 1810 u. Gotha 1826; Boissonade, Paris 1823; Mehlhorn, Glogau 1825; Bergk, Lpz. 1834; deutsch von Degen, 1787; von Overbeck, 1800; von Rammler (herausg. von Spalding, 1801), Kannegießer, Möbius, Rettig (2. A. 1835) u. A.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 448.
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