Bartsch [3]

[362] Bartsch, 1) Joh. Adam Bernhard v. B., geb. 1757 zu Wien, widmete sich der Kupferstecherkunst sein ungewöhnliches Talent, sowie sein kritische Scharfblick erregte bald die Aufmerksamkeit hochgestellter Personen. Nachdem B. die Kupferstichsammlung des Prinzen von Savoyen geordnet u. dazu ein kritisch räsonnirendes Verzeichniß angefertigt hatte, ging er 1783 u. 1784 im Auftrag der Hofbibliothek nach Paris, Amsterdam u. Leyden, um dort Kupferstiche anzukaufen. 1806 wurde er zweiter, 1816 erster Custos der Hofbibliothek mit dem Titel Hofrath. In den Ritterstand erhoben, st. er zu Wien 1821. Werke: 505 Blätter nach eigenen u. nach Originalzeichnungen berühmter Meister, auch nach Gemälden, worüber sein Sohn Jos. Adam einen Katalog (Wien 18181 herausgab. Er schr. u.a.: Catalogue raisonné des desseins originaux des plus grand maitres du cabinet de Prince de Ligne, Wien 1794; Catal. rais. de toutes les estampes de Rembrand, ebd. 1798, 2 Bde.; Le peintre graveur, ebd. 1802–21, 21 Bde.; Anleitung zur Kupferstecherkunst, ebd. 1821, 2 Bde. 2) Friedr. von B., Sohn des Vor., geb. 1798 zu Wien, widmete sich dem Studium der Kunstgeschichte u. ist seit 1827 Custos der Wiener Hofbibliothek, er schr.: Chronologie der. griechischen u. römischen Künstler bis zum Ablaufe des 5. Jahrh., Wien 1835; Die Kupferstichsammlung der K. K. Hofbibliothek zu Wien, Wien 1854.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 362.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: