Beckerath

[469] Beckerath, 1) Peter von B., der Enkel eines, seines Glaubens wegen (er gehörte einer Baptistengemeinde an) aus seinem Geburtsort Beckerath in dem Herzogthum Jülich vertriebenen Stecknadelfabrikanten, war früher Bandwirkermeister u. wurde später Gerichtsvollzieher in Krefeld. 2) Hermann von B., Sohn des Vor., geb. 1801 zu Krefeld, erlernte daselbst die Handlung u. gründete nachher ein Etablissement als Banquier; er wurde 1836 Mitglied der Handelskammer in Krefeld, 1843 Mitglied der rheinischen Landtage zu Düsseldorf u. Koblenz u. 1847 Mitglied des ersten Vereinigten Landtages zu Berlin, wo er die Adresse auf die Thronrede verfaßte u. in seinen Reden sich als einen, für die Einheit Preußens, so wie Deutschlands begeisterten Anhänger der liberalen Partei zu erkennen gab. 1848 wurde er für Krefeld Abgeordneter zur Frankfurter Nationalversammlung u. gehörte hier zum rechten Centrum. Nach der Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser wurde B. im Juli 1848 zum Reichsfinanzminister ernannt (s. Deutschland Gesch.); aber im Mai 1849 legte er sein Mandat als Mitglied der Reichsversammlung nieder u. schied kurz darauf auch aus dem Ministerium. Im Febr. 1850 wurde er zum Parlament nach Erfurt gewählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 469.
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