[606] Bergkrystall (Miner.), 1) (Crystallus montana), vollkommener krystallisirter Quarz; Bruch muschelig, Strahlenbrechung doppelt, ist durchsichtig (auch nur durchscheinig), glas- u. fettglänzig, wasserhell od. weißlich, findet sich in Drusen u. Höhlen (Krystallkammern, Krystallgewölben, Krystallkellern), der Urgebirge (Granit, Gneis, Glimmerschiefer), in Krystallen zu mehreren Fuß Länge u. Dicke u. (bis 14 Ctr.) schwer. Diese Krystallkammern liegen gewöhnlich auf hohen Bergen (der Schweiz, bes. auf dem Grimsel Tyrols u.a.), öffnen sich durch Verwitterung des Gesteins werden aber auch von Krystallsuchern durch Hammerschläge (die einen hohlen Ton verursachen) entdeckt. Der B. findet sich aber auch in Kalkstein, Mergel, Gyps u. dgl. eingewachsen als kleine Krystalle vor, in Flüssen gewöhnlich abgestumpft (im Rheine Rheinkiesel, in Böhmen böhmische Steine). Bisweilen sind in B. kleine Krystalle von Epidot, Asbest, Rutil, Glimmer, auch (selten jedoch) von Silber, Eisen etc., endlich auch bewegliche Wassertropfen eingeschlossen. Schöne helle B-e gehen unter dem Namen Diamanten (Alençoner, Marmaroscher Diamanten, die braunen heißen Rauchtopase, die braunrothen [bes. schön aus Finnland] u. schwarzen Morion), reingelb Citrine (vorzüglich aus Ceylon u. Arran in Schottland). Gebrauch: zu Schmuck (falsche Diamanten), Petschaften, Leuchtern etc. 2) Stänglichter B., so v.w. Amethyst.