Biel [1]

[748] Biel (franz. Bienne), 1) Amt im Schweizercanton Bern, 5200 Ew., Getreide- u. Weinbau; 2) Stadt daselbst, am Bieler See (s.d.) u. am Suze (Scheuß); Gymnasium, Ersparnißkassen, Bürgerspital, Rathhaus (Burg), Post- u. Telegraphenstation; Baumwollenspinnerei, Färbereien, Fertigung von Kattun, Leder, Draht, Taschenuhren; Me'nbau; 3600, meist reformirte Ew. Oberhalb der Stadt befindet sich eine Felsgrotte (Brunnstube) mit einem Wasserbassin von großer Tiefe. Die Stadt, am Fuße des Jura liegend, hat herrliche Umgebungen, reizende Spaziergänge, Dampfschifffahrtsverbindungen nach den Uferstädten des Bieler u. Neuenburger Sees u. wird durch Eisenbahn mit Solothurn u. Bern verbunden. Eine Eigenthümlichkeit ist, daß die Nachtwächter mit der Stunde auch die Witterung ansagen. – B. wird erst 1262 urkundlich genannt, wo es an das Bisthum Basel kam, dann 1271, wo es mit Bern ein Bündniß schloß, u. 1275, wo Rudolf von Habsburg ihm Freiheiten ertheilte. Um sich gegen die Übergriffe des Bischofs von Basel zu sichern, erneuerte B. 1352 den Bund mit Bern u. schloß 1382 mit Solothurn u. 1407 mit Freiburg Bündnisse, in deren Folge das Schloß des Bischofs zu B. geschleift wurde. Noch zu Anfange des 18. Jahrhunderts dauerten die Streitigkeiten fort. In Folge der Revolution wurde es mit Frankreich verbunden u. kam zum Departement Oberrhein. 3) Fluß in Böhmen, entspringt bei Neuhaus, mündet bei Außig in die Elbe. 4) Fluß im Königreich Sachsen, fällt bei Königstein in die Elbe. 5) Fluß in der Oberlausitz, fällt bei Rottenburg in die Neisse.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 748.
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