Buchdruckerwalzen

[405] Buchdruckerwalzen, Walzen, womit die Druckerschwärze auf die Formen aufgetragen wird. Sie bestehen aus einer eisernen Spindel, die etwas länger ist, als das zu druckende Format, das die Walze färben soll. Um dieselbe befindet sich ein Spindeholz mit Einschnitten u. über diesem ein 1_–11/2 Zoll starker elastischer Überzug, der aus Leim u. Syrup in einem Kessel gesotten u. über das Spindelholz in einer eisernen Form gegossen wird. Die Spindel bewegt zwei Eisen, die durch einen anderen eisernen Stab verbunden sind. Zwei hölzerne Griffe dienen zum Fassen der B. Mit der Walze wird auf dem Farbetisch, einer horizontalen, tischähnlichen Fläche an der Presse, die Farbe auf die B. u. von da auf die Form gebracht. Die B. wurden um 1818 in England von Foster erfunden u. sind in Deutschland seit 1824 in Gebrauch. Bei Schnellpressen sind mehrere Walzen nöthig, indem eine von der anderen die Farbe aufnimmt, bis sie sein genug zertheilt ist, um von der letzten auf die Schriftform gebracht zu werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 405.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: