Bukhāren

[439] Bukhāren, tatarischer Volksstamm in Mittelasien, türkischer od. tatarischer, gewiß kaukasischer Abkunft, jetzt aber gemischt, mit eigener, sehr ausgebildeter türkischer Mundart; mittelgroß, wohlgebildet, mit Adlernasen, schwarzäugig u. schwarzhaarig, weißfarbig (die niederen Stände dunkler), die Frauen voll Liebreiz; wird verschieden, von Ein. gutmüthig, von And. räuberisch u. hinterlistig, angegeben, liebt, von räuberischen Völkern umgeben, doch zum großen Theil Ruhe u. Frieden über Alles u. lebt in Polygamie; Tracht: Hemden u. Beinkleider von Kattun, darüber einen womöglich gestickten Kaftan od. Weste von Seide od. Tuch; Kopfbedeckung: eine der phrygischen ähnelnde Mütze mit Pelz besetzt, od. ein Turban, um den Leib eine vierfache Binde von Seide, außer dem Hause ein langer Tuchrock mit Pelz aufgeschlagen u. persische Stiefeln. Die Frauen tragen lange Röcke von Kattun od. Seide; meist eine kleine Mütze u. lange geflochtene, herabhängende Haare; gehen auf der Straße stets tief verschleiert, im Hause nehmen sie den Ehrenplatz ein u. besorgen alle Geschäfte. Die B. übertreffen auch alle tatarischen Völker an Bildung; Lesen u. Schreiben verstehen die meisten; der Unterricht darin u. im Koran beginnt mit dem 7. od. 8. Jahre. Sie haben mehrere Colonien tiefer in Rußland mit 20,000 Männern; außerdem 11/2-2 Mill. Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 439.
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