Emulsīn

[682] Emulsīn (Amandin), besteht aus 50,9 Kohlenstoff, 6,5 Wasserstoff, 18,5 Stickstoff u. 24,1 Sauerstoff, Hauptbestandtheil der Mandeln, der Aprikosen u. Pflaumenkerne, die mit Wasser gerieben Pflanzenmilch (Emulsion) bilden u. durch Pressen fettes Öl geben; fast geruch- u. geschmackslos, stellt es mit jenem Öl gleichsam trockene Milch dar, wird aus süßen Mandeln, denen man das Öl durch Äther entzogen hat, durch Auflösen des Rückstandes in Wasser dargestellt, läßt sich mit Weingeist, ohne seine Löslichkeit u. sonstigen Eigenschaften zu verlieren, als ein dicker, weißer Niederschlag fällen, der zu einer durchscheinenden, hornartigen Masse austrocknet, in Wasser gelöst, eine klare, dickliche Flüssigkeit bildet, durch Kochen coagulirt u. unlöslich wird. Mit Amygdalin zusammengebracht, bildet es aus diesem bei Gegenwart von Wasser Bittermandelöl, Blausäure, Ameisensäure u. Zucker. Mit Barytwasser gekocht, gibt er unter reichlicher Entwickelung von Ammoniak Emulsinsäure = C23H21N3O10. Nach Robiquet bildet das reinste, von Eiweiß, Zucker u. Gummi völlig getrennte E. (Synaptas) eine leicht lösliche, gelbliche, hornartige, leicht faulende, durch Iodtinctur sich rosenroth färbende Substanz. Nach Bull ist die Zusammensetzung des E-s. = 10 (C9H9NO6) + S. Vgl. Amygdalin unter Benzoyl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 682.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika