[253] Fiala, Jos., geb. 1749 zu Lobkowitz in Böhmen, folgte seiner Herrschaft als Leibeigener u. Diener nach Prag, wo er seine Mußestunden verwandte, um sich in der Musik auszubilden. Als er sich auf der Oboe eine ziemliche Fertigkeit erworben hatte, entwich er seiner Herrschaft, die ihn unglimpflich behandelte, wurde aber eingeholt u. ins Gefängniß gesetzt. Da indeß sein bedeutendes Talent schon allgemeine Anerkennung gefunden hatte, wurde F. auf kaiserlichen Befehl seiner Hast entlassen u. für frei erklärt. Er ging nun 1777 nach München, wo er eine Anstellung in der kurfürstlichen Hofcapelle fand, ein Jahr später nach Salzburg u. von dort 1786 nach Wien. Dort machte er, von Mozart eingeführt, besonderes Glück durch sein Spiel auf dem Violoncello u. erhielt eine Anstellung als Capellmeister des Grafen Besboredko, mit welchem er nach Petersburg übersiedelte. Seit 1792 nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er fürstlich fürstenbergischer Kammermusikus in Donaueschingen, wo er 1816 starb. Er componirte Sinfonien u. Concerte für mehrere Instrumente, auch Quartetten, Trios u. Duetten.