Franceschini

[455] Franceschini (spr. Frantscheskini), 1) Baldassare, genannt il Volterrano, geb. 1611 in Volterra, Sohn eines Bildhauers, wurde Maler u. bildete sich in Florenz unter Giovanni da S. Giovanni. Für den dortigen Hof beschäftigt, malte er die Thaten der Mediceer in vier Bildern, führte auch in mehreren Kirchen u. in den Palästen Pitti. Giraldi, Riccardi u.a. große Fresken aus. Er st. 1689 in Florenz. 2) Marcantonio, geb. 1648 in Bologna, Historienmaler, bildete sich vorzugsweise unter Cignani, dem er bei der Ausführung mehrerer Fresken behülflich war. In Parma vollendete er die unvollendet gebliebenen Gemälde Agost. Caraccis im Palast del Giardino. Von der Stadt Genua 1702 berufen, schmückte er den dortigen Rathspallast mit Bildern aus der Geschichte der Republik. 1711 folgte er einem Rufe des Papstes nach Rom, von wo er 1714 abermals nach Genua ging, um die Kirche der Padri Filippini auszumalen. Seine letzte Lebenszeit verbrachte er in Bologna, wo er 1729 starb. Werke: in der Dresdener Gallerie eine büßende Magdalena, die Geburt des Adonis; im Belvedere zu Wien eine römische Charitas, eine büßende Magdalena u. ein St. Borromäus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 455.
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