[46] Josua (hebr., so v.w. Jesus), 1) (eigentlich Hosea, von Moses mit dem Namen J. belegt), Sohn Nuns, aus dem Stamme Ephraim, Diener u. Begleiter Mosis; ging mit Kaleb u. 10 Andern zuerst nach Palästina als Kundschafter; führte nach Mosis Tode die Stämme über den Jordan, vertrieb die kananitischen Völkerstämme od. unterwarf sie u. theilte ihr Land unter die Israeliten, s. Hebräer (Gesch.) I. Einzelne Ereignisse im Leben J-s sind als Wunder bekannt, so: daß er trocknen Fußes durch den Jordan ging, daß die Mauern Jerichos vor dem Schall seiner Trompeten zusammenfielen, daß einst die Sonne in Gibeon auf seinen Befehl stille stand. Die Geschichte J-s ist erzählt in dem Buche J., welches die Eroberung Kanaans u. die Vertheilung des Landes erzählt, wozu noch einige Zugaben kommen, aber nicht von ihm verfaßt ist, sondern nur so heißt, weil er der Held des Buches ist. Es scheint um die Zeit des Exils geschrieben zu sein; commentirt von Keil, Erl. 1847. Die Samaritaner haben noch ein Zweites Buch J., das indessen allgemein als untergeschoben gilt u. viel Abweichungen u. Erörterungen des Canonischen Buches J. enthält, als Chronicon Samaritanum arabicum herausgegeben von J. Juynboll, Leyden 1848. Die Juden schreiben J. noch ein Gebet, das in den Synagogen noch gebräuchlich ist, u. zehn Gebote zu; vgl. Masius, Josuae historia, Antw. 1574. 2) Sohn Jozadaks, Hoherpriester zur Zeit der Rückkehr aus dem Exil. 3) J. Zelebis (d.i. der Edle od. Durchlauchtige), Sohn Bajazets I.; übernahm nach der Gefangennehmung desselben durch Tamerlan die Regierung des Türkischen Reichs, wurde aber mehrmals von seinem Bruder Muhammed geschlagen u. st. in Karamanien.