[247] Kallimăchos, 1) K. Kakizotechnos (d.i. der immer Tadelnde, immer Verbessernde, Verkünstler), Architekt, Maler u. Bildhauer von Korinth um 540 v. Chr.; er soll die Korinthische Säulenordnung erfunden haben; auch wird ihm die erste Anwendung des Bohrers beim Bildhauen zugeschrieben. Indessen scheinen zwei K. zu verschiedenen Zeiten gelebt zu haben, von denen wenigstens der Eine der Verfertiger der großen Lampe im Tempel der Minerva Polias, nicht vor 400 v. Chr., geblüht haben kann. 2) K., aus dem Geschlecht der Battiaden in Kyrene, griechischer Grammatiker u. Dichter, lebte in Alexandrien, wo er unter Ptolemäos Philadelphos im Museum angestellt u. um 260 v. Chr. Vorsteher der Bibliothek wurde u. zwischen 240 u. 230 starb. Als einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit hatte er viele berühmte Schüler, wie Eratosthenes, Apollonios Rhodios, Aristophanes Byzantinos etc. Von seinen 800 theils prosaischen, theils poetischen Werken sind noch übrig: 6 Hymnen im Dorischen Dialekt (deren letzte, auf das Bad der Artemis, Andere eine Elegie wegen des Versmaßes nennen) u. 74 Epigramme; unter den verlorenen waren Elegien, welche von den Römern als mustergültig angesehen u. nachgeahmt wurden (so die von Catullus übersetzte auf Berenike's Haupthaar); die epischen Gedichte Αἴτια u. Ἑκάλη; die literaturhistorischen Πίνακες, ein räsonnirender Katalog der Bücher der Alexandrinischen Bibliothek. Ausgaben der erhaltenen Gedichte: erste, von Laskaris, ohne O. u. I., Flor. zw. 149498; von Spanheim, Utrecht 1697, 2 Bde.; von Ernesti, Leyd. 1761, 2 Bde.; von Blomfield, Lond. 1815; von Volger, Lpz. 1816; Fragmente, von Valkenaer, gesammelt u. erläutert von Luzac, Leyd. 1799; deutsch von Küttner, Altenb. 1785, 2. Ausg., von Ahlwardt, Berl. 1794, von Schwenk, Bonn 1821.