Kleinod

[566] Kleinod (ein Wort Ungewissen Ursprungs, heißt im späteren Griechisch ϰλεινώδιον, im Mittellatein clenodium, im Mittelhochdeutschen kleinöde, kleinot, später auch kleinet), 1) eine zierliche, künstlich gearbeitete Sache, bes. die von Frauen gebraucht wird, wie Schere Bürste, Kämme, Spiegel etc.; 2) die kostbaren Theile des Schmuckes an Edelsteinen. Gold u. Silber; dann auch 3) werthe Gescheit, Liebesgaben, Kampfpreise; 4) heraldische Verzierungen am vollständigen Wappen, so Helmkleinod, Hals- od. Ringkleinod; daneben bedeutet etc. 5) bei dem Fleischer die kleineren od. Nebentheile von geschlachteten Thieren, nämlich Füße, Kopf, Kaldaunen, Geschlinge, welche sonst eigentlich nicht verlaust, sondern als Zulage gegeben wurden; u. 6) auf dem Lande die Gartengewächse, im Gegensatz zu den Feldfruchten, daher Kleingarten, eigentlich Kleinodgarten, im Gegensatz zu dem Baumgarten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 566.
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