Liebenstein [1]

[360] Liebenstein, 1) Kirchdorf im meiningschen Amt Salzungen, unweit der Werrabahn, fertigt Eisenwaaren; 850 Ew. Hier Mineralquellen mit Bad u. schönen Anlagen; man benutzt zugleich die Soole von Salzungen; hier auch eine Kaltwasserheilanstalt. Vgl. F. Mosengeil, Das Bad L. u. seine Umgebungen, Gotha 1815; Schlegel, die Mineralquelle zu L., Meiningen 1827. Dabei der Bonifaciusfelsen u. die Ruine Weißenstein, der große Erdfall, so wie bei dem nahen Orte Glücksbrunnen die Liebensteiner Höhle (Altensteiner Höhle), in Kalkfelsen, hat keine Tropfsteine, aber mehrere hohe u. weite Gewölbe, durch deren eins sich ein Bach hinschlängelt u. einen Teich mit Wasserfall in demselben bildet; sie wurde 1799 entdeckt, enthielt Petrefacten u. wird zuweilen erleuchtet; 2) Dorf u. Amt des Herzogthums Gotha, Burgtrümmer, Schloß; 360 Ew.; 3) Burgruine bei Kamp (s.d.); 4) Pfarrdorf im böhmischen Bezirk u. Kreis Eger; Grenzzollamt; 1700 Ew.; 5) königliches Hofkammergut in der Gemeinde Kaltenwesten des Oberamtes Besigheim im württembergischen Neckarkreise, mit Schloß u. Meierei; das Schloß war Stammhaus der Herren von Liebenstein u. gelangte 1673 u. 1678 durch Kauf an Württemberg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 360.
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