Pandōra [1]

[596] Pandōra (d.h. die Allbegabte), 1) nach griechischer Sage das erste Weib der Erde, von Hephästos aus Wasser u. Erde gebildet u. mit Sprache begabt, welchem die übrigen Göttinnen Schönheit, Liebreiz, bethörende Schalkheit etc. verliehen hatten, jedoch nur zum Leid der Männer. Zeus gab ihr noch eine Büchse mit, worin aller Jammer für die Menschen verschlossen war. Die so ausgestattete P. führte Hermes auf Befehl des Zeus dem Epimetheus zu, u. dieser nahm, ungeachtet der Warnung seines Bruders Prometheus, sie an, öffnete die Büchse, u. sofort flogen Krankheit, Sorge u. alle Übel heraus; nur die Hoffnung blieb darin, weil P. die Büchse schnell wieder verschloß. Daher die Büchse der P. sprichwörtlich Quelle des Übels; 2) der 59. Planet, welcher am 10. Sept. 1858 von Searle entdeckt wurde, das Gouldsche Zeichen Pandōra [1] hat, 57 Mill. Meilen von der Sonne entfernt ist u. in 4 Jahren u. 213 Tagen um dieselbe geht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 596.
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