Päonĭa

[609] Päonĭa (P. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Ranunculaceae-Paeonieae, 13. Kl. 2. Ordn. L.; Arten: P. communis C. Bauh. (Gemeine Pfingstrose, Gichtrose, Puthenne, daraus Putenie od. Putende gemacht, P. officinalis plur. aut.), in Gebirgswäldern Südeuropas, 1–2 Fuß hoch, mit fußförmigen Blättern, länglich ovalen, lanzettförmigen Blättchen, großer Wurzel, deren Knollen oft wie durch Fäden an einander hängen, großen, schönen, einzeln stehenden, purpur-, auch hellrothen u. weißen, oft gefüllten (P. festiva Tausch.) Blüthen, in Gärten; P. officinalis Gonan., in Tyrol, Friaul, Krain etc., ist in allen Theilen kleiner, als die vorige; Wurzelknollen schmäler u. länger, fast wie Eicheln gestaltet, Blättchen mehr oval, kürzer, etwas wellenförmig. Hierher gehört nach Nees als Varietät die P. lusitanica Tausch., P. humilis hort., mit kleinen dunkelpurpurrothen Blumen; P. corallina Retz., in Wäldern in Calabrien, auch im Salzburgischen, Südfrankreich etc., Wurzeln dick, spindelförmig, ästig, in ihren Theilen nicht durch dünnere Stellen vereinigt, Blätter dreizählig, denen des Bitterklees ähnlich, Blumen einfach, groß, carmoisinroth, oft 4–5 zur Zeit der Reise horizontal ausgebreiteten Pistillen, Samen korallenroth. Von diesen allen sind mehre Theile officinell; die Wurzel (Rad. paeoniae), frisch unangenehm riechend, gegen Krämpfe angewendet, Bestandtheil mehrer älteren Compositionen, z.B. des Markgrafenpulvers; auch bereitete man ein abgezogenes Wasser, Extract u. Satzmehl (Aqua, Extractum, Faecula paeoniae) davon; die glänzend schwarzen, erbsengroßen, ein fettes Öl enthaltenden Samen von P. communis u. P. offic. hängt man bisweilen an Fäden gereiht den Kindern als Amulet zur Erleichterung des Zahnens um den Hals; die dunkelrothen Blumenblätter, bes. von P. communis (Flores paeoniae), mischt man nur noch zur Verzierung unter Räucher- u. andere Species. Andere Arten von P. sind noch: P. intermedia, auf Gebirgen Nordasiens, auch in Europa an der Küste des Weißen Meeres, Zierpflanze; P. moutan Sims. (P. arborea Don.), 2–4 Fuß hoher Strauch in Nordchina, sehr reich in verschiedenen Farben, auch gefüllt blühend, wohlriechend, in China in hundert Varietäten, jetzt auch in Europa in Gärten cultivirt; P. tenuifolia, mit feingeschlitzten Blättern, dunkelrothen Blüthen, in Taurien, Zierpflanze; P. paradoxa Anders., mit großen, sehr schönen Blumen, viertheiligen Blättchen, in Südeuropa; P. russi Bivon., in Sicilien, mit schönen rothen Blumen; P. decora Anders., mit rothen od. bunten Blumen, in Thracien u. Taurien, u.m.a. Zierpflanzen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 609.
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