[30] Phaĕthon (gr., d. i. Leuchtender), 1) Beiname des Sonnengottes bei Homer, später eigener Name desselben. 2) Sohn des Kephalos u. der Eos, welchen als schönen Jüngling Aphrodite nach Cypern entführte. Seitdem leiteten die cyprischen Könige ihr Geschlecht von ihm her. 3) Sohn des Helios u. der Klymene; Epaphos warf ihm einst seine dunkle Geburt vor; aus gekränktem Stolz ging P. zu Helios u. bat ihn um ein Zeichen, daß er sein Sohn sei. Helios schwur ihm den heiligsten Eid, jede seiner Bitten erfüllen zu wollen, u. P. bat sich aus, einen Tag den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Helios willigte nach langem Widerstreben u. Wiberrathen doch ein. P. bestieg den Wagen; bald aber gingen die Sonnenrosse, welche den ungewohnten Führer merkten, durch, u. der aus dem Gleise gerathene Sonnenwagen kam zu nahe an die Erde u. steckte Alles auf derselben in Brand, worauf Zeus den P. mit dem Blitz erschlug u. in den Eridanus (Po) schleuderte, s. Heliades; 4) eins der Pferde der Aurora; 5) der Planet Jupiter; 6) so v.w. Tropikvogel.