Philippeville

[58] Philippeville (spr. Philippwill), 1) Arrondissement in der belgischen Provinz Namur; 2) Hauptstadt desselben; Festung, bastionirtes Fünfeck mit Ravelins u. anderen Außenwerken; durch Zweigbahn mit der Eisenbahn von Charleroi nach Walcourt verbunden; Stadthaus u. Kasernen; 1760 Ew. Dabei Marmorbrüche, Eisengruben u. Bleibergwerke. P. wurde angelegt 1555 von der Statthalterin Maria von Ungarn auf lütticher Gebiet u. benannt nach Philipp II. von Spanien; es kam durch den Pyrenäischen Frieden an Frankreich, wurde durch Vauban stärker befestigt, 1815 nach vorausgegangener Belagerung von den Alliirten genommen u. an die Niederlande abgetreten; 1831 kam es mit zu Belgien; 3) Stadt in der französischen Provinz Constantine in Algerien, auf den Trümmern des alten Rusicada (nahe bei Stora) an der Meeresküste angelegt, ist unter theilweiser Benutzung römischer Befestigungsanlagen durch eine Citadelle u. mehre Forts befestigt u. hat einen künstlich geschützten Hafen, welcher den eigentlichen Hafen von Constantine bildet; die Umgebungen sind sehr fruchtbar u. die 6000 Ew. treiben lebhafte Korallenfischerei.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 58.
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