Procĭda

[612] Procĭda (spr. Protschida), neapolitanische Insel zwischen dem Festlande u. der Insel Ischia, 5/16 QM., 15,000 fleißige Ew. griechischen Ursprungs, weshalb die Frauen griechisches Costüm tragen; fast die bevölkertste Gegend der ganzen Erde; der fast durchaus vulkanische Boden ist sehr fruchtbar, bringt Öl, Wein, Seide, Fische; die Einwohner treiben Thunfischerei u. an der afrikanischen Küste Korallenfischerei; Hauptstadt: Procida; vom Schloß herab schöne Aussicht nach dem Busen von Bajä u. Ischia; dasselbe wurde früher häufig von den Königen von Neapel als Wohnsitz benutzt, unter Ferdinand II. aber zum Staatsgefängniß bestimmt. P. hieß im Alterthum Prochyta, u. es ging die Sage, daß sie durch einen Erdbrand von dem Vorgebirg Misenum od. von der Insel Pithecusa abgetrennt worden sei. Im Mittelalter gehörte sie dem Giov. da Procida.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 612.
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