[206] Schlaflosigkeit (gr. Agrypnie), Mangel an Schlaf, bald in Folge von Krankheiten, bes. schmerzhaften u. mit Fieber verbundenen, od. bloßen körperlichen Verstimmungen, manchmal auch Vorbote von Krankheiten, od. diese selbst bedingend, als Rachzügler von Krankheiten öfter die Reconvalescenz aufhaltend; am häufigsten bei Kindern u. alten Personen. In Krankheiten knüpft sich die Behandlung der S. meist an die des Grundleidens, es nützen den Umständen nach verschiedene schlafmachende Mittel (Somnifera), als Bewegung im Freien, kalte od. warme allgemeine od. örtliche Bäder, bes. Fußbäder, Veränderung des Bettes, der Schlafstelle, Entfernung des Nachtlichtes, Vermeidung erhitzender, stark nährender od. schwer verdaulicher u. blähender Speisen u. Getränke am Abend, zeitiges Abendessen, bei Blutaufregungen Aderlässe od. örtliche Blutentziehungen, kühlende Dinge, wie Weinstein, Salpeter, kaltes Wasser, bei Nervenschwäche nervenstärkende Mittel, Wein, bei Unterleibsstörungen Abführungsmittel od. Klystiere, bei geistiger Anstrengung Aufgeben dieser od. zeitiges Abbrechen am Abend u. Übergang zu erheiternder Lectüre, Unterhaltung, Musik, Vermeidung des Mittagsschlafes, zeitiges Aufstehen. Oft wirkt Lesen im Bette od. ein eintöniges Geräusch, eine langweilige Beschäftigung, Zählen, wiederholtes Hersagen einzelner Sätze od. Verse, Reiben der Fußsohlen, Vergegenwärtigen eines vom Wind bewegten Kornfeldes durch die Phantasie etc., einschläfernd. Vgl. Schlaftrunk.