[298] Sophia, 1) Liwa im europäisch-türkischen Ejalet Nissa, bestehend aus Theilen des alten Thrazien, Bulgarien u. Serbien; Gebirge: Balkan; Flüsse: Maritza, Nissava, Isker u.a.; Producte: Getreide, Obst, Gartenfrüchte, Tabak, Wein, viel Holz; Beschäftigung: Viehzucht (Büffel, Schafe, Bienen), etwas Bergbau (auf Silber, Eisen, Blei) u. etwas Handel. 2) (Bulgarisch Triadizza), befestigte Hauptstadt hier, wichtigste Stadt des mittleren Bulgariens, am Maritzaflusse gelegen, eine der bedeutendsten Städte der europäischen Türkei u. der Mittelpunkt eines ausgebreiteten Handels; mit vielen Moscheen u. christlichen Kirchen, sowie einer großen Anzahl Klöster in der Nähe, in welchen die orthodoxe Geistlichkeit Bulgariens ihren Mittelpunkt hat, Sitz eines griechischen Metropoliten u. katholischen Bischofs u. eines Obergerichts; hat Tuch-, Seiden-, Leder- u. Tabakfabriken; 45,000 Ew., meist Bulgaren; auch viele reiche Juden. S. ist vom Kaiser Instinianus erbaut u. zwar da, wo sonst Sardica stand, u. kam 1382 in die Hände der Türken. Hier schlugen 987 die Bulgaren den griechischen Kaiser Basilios. 3) Kreis im russischen Gouvernement Petersburg; 513/4 QM., 40,000 Ew.; 4) Hauptstadt hier, mit schöner Kirche; ist 1785 angelegt u. 1808 mit Sarskoe-Selo (s.d.) vereinigt.