Todt

[645] Todt, Karl Gottlob, geb. 20. Oct. 1803 zu Auerbach im Voigtlande, wurde 1830 Stadtschreiber in Treuen, 1832 Bürgermeister in Adorf u. 1833–39 auch Stadtrichter daselbst; seit 1837 war er Mitglied der zweiten sächsischen Ständekammer u. begründete hier mit von Dieskau die Opposition, als deren Führer er bis 1848 galt. Er wurde im April 1848 zum Geheimen Legationsrath u. königlich sächsischen Bundestagsgesandten in Frankfurt ernannt u. gehörte bis zur Auflösung des Bundes (12. Juli 1848) zu den 17 Vertrauensmännern. Zurückgekehrt nach Dresden wurde er Geheimer Regierungsrath u. von der Regierung beauftragt den Entwurf einer neuen Landtagsordnung auszuarbeiten u. functionirte beim Landtage 1849 als königlicher Commissar; wegen seiner Theilnahme an der Provisorischen Regierung in den Maitagen 1849 (s.u. Sachsen S. 693 f.) entfloh er nach der Besiegung der Revolution in die Schweiz: hier wurde er im Febr. 1851 in den Eidgenössischen Staatsverband aufgenommen, lebte in Zürich u. st. am 10. März 1852 in Rießbach bei Zürich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 645.
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