Tournefort

[730] Tournefort (spr. Turnsohr), Josephe Pitton de T., geb. 1656 zu Aix in der Provence; studirte bei den Jesuiten Theologie, wurde aber 1683 Professor der Botanik in Paris u. vervollkommnete den dasigen Pflanzengarten. Er bereiste Portugal, Spanien, England u. Holland in botanischer Rücksicht, ging 1700 mit dem Maler Aubrit u. dem Arzt Andreas von Gundelsheimer nach Griechenland, Rumelien, dem Archipelagus, Georgien, Kleinasien, Syrien u. Ägypten, kam 1702 zurück, wurde Professor der Medicin am Collège de France u. si. 28. Novbr. 1708. T. stellte zuerst ein sicheres System der Pflanzen (Tournefortsches System) in 22 Klassen auf, dessen Haupteintheilungsprincip die Beschaffenheit der Blüthe der Pflanzen war. Die ersten 15 Klassen gründen sich auf die verschiedene Structur der Blume, die 16. auf das Fehlen der Blume u. Frucht u. die 5 letzten umfassen die Bäume u. baumartigen Gesträuche, ebenfalls nach der Beschaffenheit der Blüthe geordnet. Er schr.: Eléments de botanique, Par. 1694, 3 Bde., u. Ausg. Bonn 1711, lateinisch als Institutiones rei herbariae, ebd. 1700, 3 Bde., n. A. von Ant. de Jussieu, Lyon 1719); Hist. des plantes qui naissent aux environs de Paris, Par. 1698, von Jussieu, 1725; Traité de matière med., ebd. 1717, 2 Bde.; Voyage du Levant, ebd. 1717, 2 Bde, ebd. 1717, 3 Bde., Amst. 1718 (deutsch von Panzer, Nürnb. 1776).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 730.
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