Tränken

[754] Tränken, 1) einem lebenden Geschöpf, bes. einem Thiere, zu trinken reichen, um das angemessene Verhältniß zwischen den trocknen u. wässerigen Theilen der Futterstoffe herzustellen. Man muß beim T. Rücksicht nehmen auf die Beschaffenheit des Futters, auf die Eigenthümlichkeit des Organismus, Nutzungszweck u. Alter der Thiere, sowie auf Witterungsbeschaffenheit u. Temperatur des Wassers. Je mehr die Thiere Futter zu sich nehmen u. je trockner dasselbe ist, desto stärker müssen sie getränkt werden; im Sommer u. bei Grünfutter braucht man weniger zu tränken, als im Winter u. bei Trockenfutter; dem Milchvieh, den trächtigen u. säugenden Thieren muß viel Tränke gereicht werden, jungen Thieren dagegen wenig; warme Tränke ist jungen Thieren nachtheilig, älteren Thieren vortheilhaft; das Trinkwasser darf nicht unrein sein; erhitzte Thiere darf man nicht tränken; 2) mit dem nöthigen Wasser versehen, Wasser auf Wiesen od. in Gärten leiten; 3) einen trocknen Körper mit einer Flüssigkeit od. einem schmelzbaren Stoffe überstreichen u. von demselben durchziehen lassen, so tränken die Seifensieder Dochte mit Wachs, die Gerber das Leder mit Talg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 754.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika