Warthe

[869] Warthe, der größte Nebenfluß der Oder, rechts, an Länge dieser fast gleich, entspringt in der polnischen Woiwodschaft Krakau bei Kromolow, geht durch Kalisch u. dann nach Aufnahme der Prosna nach Preußen, fällt im Kreise Küstrin, nach einem Lauf von 105 Meilen, in die Oder. Bis unterhalb Czenstochau stießt sie in einem Gebirgsthale, von da bis zur Mündung zwischen stachen Ufern, an welchen Niederungen u. Brüche sich befinden, bes. der 10 Meilen lange, 11/2 bis 2 Meilen breite Warthebruch zwischen Landsberg u. Küstrin in der preußischen Provinz Brandenburg (jetzt größtentheils trocken gelegt). Bei Konin wird sie schiffbar, oberhalb dieser Stadt aber geht ein Kalksteinriff durch den Fluß, welches hier nicht nur die weitere Fahrt verhindert, sondern auch die Gegend bis Kolo in Sümpfe verwandelt. Die W. ist 48 Meilen lang schiffbar u. steht durch die Netze u. den Bromberger Kanal mit der Weichsel in Verbindung. Bei Posen ist sie 300, an der Mündung der Netze 400 u. von Landsberg an bis zu ihrer Mündung 600 Fuß breit. Flußgebiet: 831 QM., wovon 174 auf Polen kommen. Nebenflüsse: Liswarthe, Ner, Prosna, Welna, Obra u. Netze.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 869.
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