Wrschowetz

[369] Wrschowetz (Werssowitz), böhmisches Geschlecht, welches der Sage nach um 644 mit Czech, seinem nahen Verwandten, nach Böhmen kam u. 722 den Stammsitz Wrsch erbaute. Als die Familie auf den Grund ihrer Verwandtschaft mit Böhmens Fürsten ein Recht auf die böhmische Krone geltend machen wollte, mußte sie nach Polen auswandern, brachte dort viele Herrschaften u. Wojwodschaften an sich u. nahm den Namen W. u. Tapor an. Im 12. Jahrh. stand ein Graf Ratibor von W. dem Herzog Friedrich von Böhmen in seinen Händeln gegen Herzog Konrad von Schlesien bei u. eroberte Mähren für Böhmen wieder. Herzog Friedrich u. Graf Ratibor von W. schlossen hierauf einen Freundschaftsvertrag, welchem zu Folge der früheren Zwistigkeiten unter beiden Familien nicht mehr gedacht werden sollte. 1666 erhielten die W. die kaiserliche u. 1717 die königlich preußische Bestätigung ihrer Grafenwürde; dermalen blühen zwei Linien: A) Erste Linie: Wrschowetz Sekerka von Sedezicz, Chef: 1) Graf Ratibor, Sohn des 1848 verstorbenen Grafen Franz, geb. 14. Dec. 1798, ist preußischer Oberstlieutenant in Pension u. unverheirathet; sein Bruder Hugo ist 1809 geboren. B) Zweite Linie: Wrschowetz Sekerka von Naglowice Rey, in Österreich u. Galizien, [369] Chef: 2) Graf Ladislas, Sohn des verstorbenen Grafen Cajetan, geb. 3. April 1818, vermählt mit Maria geb. Freiin Brunicki; sein älterer Sohn Constantin ist 1843 geboren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 369-370.
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