[394] Wurmser, 1) Nikolas, aus Strasburg, Hofmaler des Kaisers Karl IV. zu Ende des 14. Jahrh. In Prag in der Wenzeslauskapelle, der Domkirche u. im Schloß Karlstein bei Prag sind Bilder von ihm. 2) Dagobert Sigmund, Graf von W., geb. 1724 im Elsaß, trat in kaiserliche Kriegsdienste, machte den Siebenjährigen Krieg mit u. stieg in demselben bis zum Generalmajor. 1773 wurde er Chef eines Husarenregiments u. darnach Feldmarschalllieutenant, als welcher er im Baierischen Erbfolgekriege ein Corps in Böhmen befehligte, mit[394] welchem er am 18. Januar 1779 das glückliche Gefecht bei Habelschwerdt lieferte. Nach dem Frieden wurde W. Commandirender in Galizien u. 1787 General der Cavallerie, zog 1792 im Breisgau ein Armeecorps zusammen, ging 31. März 1793 bei Ketsch zwischen Speier u. Manheim über den Rhein, vertrieb Custine's Nachtrab u. eroberte am 13. October mit den Preußen u. der Condé'schen Armee die Weißenburger Linien. Da ihn aber noch im Spätherbst die Franzosen zum Rückzug über den Rhein nöthigten, so wurde er 1794 vom Commando abberufen u. erst im August 1795 wieder zum Heere geschickt. Im October schlug er die Franzosen bei Manheim, eroberte ihr verschanztes Lager bei dieser Festung u. zwang sie selbst am 22. November zur Übergabe. 1796 übernahm er Beaulieu's Corps u. entsetzte Mantua, am 5. August wurde er bei Castiglione über den Mincio zurückgetrieben, erlitt am 4. September noch eine Niederlage bei Roveredo u. am 8. bei Bassano, aber hier schlug er sich mit großer Tapferkeit durch, erreichte am 13. Mantua u. warf sich in diese Festung. W. vertheidigte Mantua aufs Hartnäckigste, aber Mangel an Lebensmitteln u. Arzneien nöthigten ihn den Platz am 2. Februar 1797 an den französischen General Serrurier zu übergeben. Er erhielt eine ehrenvolle Capitulation u. wollte eben das Commando in Ungarn übernehmen, als er in Wien 1797 starb.