Wenn man lange anschreibt, so rechnet man zuletzt ab. – Sprichwörterschatz, 213.
* Er ist (nicht) gut angeschrieben.
Man hat sich beifällig oder misfällig über ihn ausgesprochen. Die Römer hatten für den Ausdruck beifälliger Aeusserungen die Redensarten: Pollicum premere, Pollicum convertere und Utroque pollice laudar. (Plinius.) Den Daumen drücken, den Daumen umkehren und mit beiden Daumen loben. Bei den Kämpfen der Gladiatoren gab das Volk seinen Wunsch, dass ein besiegter Gladiator am Leben bleiben solle, durch Drücken des Daumens, dass er vollends getödtet werden solle, durch Umkehren des Daumens zu erkennen. Die Redensart erlangte so den Sinn von: etwas billigen oder misbilligen, und etwas über alles loben. Für Pollicum premere findet sich bei Seneca die gleich bedeutende Redensart: Album calculum rei addare – eine Sache mit weissen Steinchen bezeichnen – calculo candido notare diem und creta notare. Um eine Misbilligung auszudrücken, hatte man die Redensart: Nigro calculo carbone notare. Horaz sagt: Sani an creta aut carbone notandi. (Faselius, 204.)