*1. Da ist noch Eiter drin.
Holl.: Dat uitgezworen is, zal niet tot etter zweren. (Harrebomée, I, 186.)
*2. Vber eyter salben. – Franck, II, 11b.
Betrügen, täuschen. Um dies in den verschiedensten Färbungen und den mannichfachsten Verhältnissen zu sagen, hat unsere Sprache wieder eine grosse Anzahl Redensarten, von denen natürlich jede am rechten Platze ihre Wirkung thut. Man sagt: Ein Affen trüen. Eins auff den Aermel machen. Die Augen verkleiben. Die Blumen streichen. Einn strö in bart flechten. Das helmlin durch das maul streichen. Den falben hengst streichen. Du streichest mir honig vmb das maul vnd streichst mir dreck drein. Den kautzen streichen. Ein maul machen. Bei der nasen füren. Die ohren melcken. Das süss vmbs maul streichen. In das gemalt stüblin füren. Den wind verkauffen. Glatte wort schleiffen. Franck, a.a.O., bemerkt dabei: »Sihe, wol reich seind wir teutschen für all zungen, wann wir nun vnser eygen sprach könden redten, schreiben vnd recht appliciren, so möcht kein zung so uil varietet vnd Formulas zu reden haben, aber wir lernen eh Arabisch, denn vnser mutter zungen reden.« Für die sämmtlichen obigen deutschen Redensarten hat Franck die eine lateinische an die Spitze geschrieben: Os sublinere. (Plautus.) (Binder I, 1313; II, 2449; Philippi, II, 78; Seybold, 423.)