Lören

* Es ist ein eitel Lören und Dehnen.

Die Redensart kommt sehr häufig in den Luther'schen Schriften vor. Das Wort lören, das dem niederdeutschen grölen entspricht und so viel heisst, als ein rauhes, eintöniges Geschrei erheben (vgl. Campe, Wb., III, 147a) ist leider aus der hochdeutschen Sprache so gut wie verschwunden. In der Luther'schen Bibelübersetzung findet es sich nur Hos. 7, 14: »Sie rufen mich nicht an von Herzen, sondern lören auf ihren Lagern.« – »Wir müssen sehen, dass das Wort Gottes im Schwange geht, und nicht wiederum ein Lören und Dehnen daraus werde, wie bisher gewesen ist.« (Luther's Werke, II, 247.) »Lören und heulen.« (Luther's Werke, V, 314.) »Denn der Mönche, Nonnen, Pfaffen Lören ist kein Gebet.« (Luther's Werke, VII, 286.) »In den Metten und Vespern haben sie nicht gebetet, sondern allein gedönet und gelöret.« (Luther's Kirchenpostille, 100c.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 233.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika