Rothhäuptiger

Em Rîthiwdije sâl em nit träin.Schuster, 764.

Dies Sprichwort hat, wie die sinnverwandten andern, einen mythischen Grund. Denn, bemerkt Schuster, Loki und nach ihm der Teufel, sein christlicher Abklatsch, haben rothes Haar; aber auch der ägyptische Typhon und andere Götter. Auch das Epos vieler Völker gibt seinen bösen oder feigen Personen gern rothes Haar. Einen andern Grund hat es, wenn nach der Ansicht des Volks Rothhaarige in der Regel gutmüthig, wenn auch jähzornig sein sollen. Das erinnert an den Charakter Thor's, dem wenigstens rother Bart zukommt.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1744.
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