Tauschen

1. Bä tusket, dä hiät en Pre(?) oadder kritt en Pre1. (Iserlohn.) – Woeste, 79, 333.

1) Auch Woeste hat dies Wort mit einem Fragezeichen begleitet, und ich habe nirgend etwas zur Erklärung desselben auffinden können.


2. Beim Tauschen lass niemand lauschen.Eiselein, 588; Simrock, 10130; Braun, I, 4408.


3. Buim Tiusken kümmt immer einer te kort. (Sauerland.)


4. Geduscht es geduscht, werergenomme es gestoln. (Siegen.) – Firmenich, I, 520, 24.


5. Getauscht ist getauscht.Eisenhart, 403; Pistor., X, 57; Estor, II, 293; Hertius, I, 8; Hillebrand, 163; Eiselein, 234; Sailer, 257; Simrock, 10127.

Sagt, dass ein einmal getroffener Tausch nicht wieder aufgehoben werden könne. Wenn etwa einer von den Contrahenten aus Reue denselben widerrufen wollte.


6. Tausche, weil du die Wechselbanck hast. Petri, II, 544.


7. Wer bigärt z' tusche, bigärt z' b'schysse. (Solothurn.) – Schild, 100, 16.


8. Wer gern tauscht, täuscht (betrügt) gern.

In Warschau sagt ein jüdisch-deutsches Sprichwort, um vor Tauschgeschäften zu warnen, wobei man leicht den Kürzern zieht: A Chileph (Tausch, Tauschgeschäft) is a Chaleph (scharfes Messer).

It.: Chi baratta, ha rozze. – Chi baratta, imbratta.


9. Wer tauschen will, will täuschen.

Lat.: Pro malo cane suem reposcis. (Philippi, II, 111.)


10. Wer zu tauschen Lust hat, hat Lust zu betrügen.Simrock, 10127.

Dän.: Bytte er gior for giækkerie, sielden er skifte bedre. (Prov. dan., 98.)


[1050] 11. Willt tûschen (?), willt tûschen, rüpt de Bull. Nä, segt de Buck. (Lüneburg.) – Hoefer, 88.


*12. Er tuschet e Hamme-n-a-n-e Syte Späck. (Solothurn.) – Schild, 79, 251.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 1050-1051.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika