Unterkriechen

1. Daar sull man sik jo an unnerkriegen, seggt Antje-Möh.Hauskalender, IV.


2. Krüp ünner (oder: duck ünner), de Welt öss di gramm.Frischbier, 424; Frischbier2, 2192; Hennig, 138; Neue preuss. Provinzialbl., 1849, S. 28; Schütze, II, 357; Richey, 141.

Stirb, die Welt gibt für dich nichts mehr. (S. Krupunder.) – Danneil (119) bemerkt darüber, dass es in der Altmark nicht in der Absicht gebraucht werde, um zu sagen: stirb nur, du bist übrig, sondern nur gegen kleine Kinder, die im Bette liegen und gern die Bettdecke von sich stossen, oder die beim Spiel sich das Gesicht verhüllen und die Hülle rasch wieder abnehmen. Diese Anwendung auf die Kinder ist aber offenbar nur eine Uebertragung für einen andern Zweck in milderer Form. Das Ostfriesische Jahrbuch (Emden 1870, I, 40) schreibt den Spruch den Taters (Zigeunern) zu, welche die alten Leute ihres Stammes lebendig begraben und beim Unterscharren die Worte gesprochen haben sollen: »Kruppunner, die Welt is die gramm; du kannst nich mehr leven, du moast 'r nu an.« Nach Grimm (Deutsche Sagen, Bd. 2, Nr. 488b) ist das Sprichwort ein altsächsisches, und gibt er die geschichtliche Herleitung desselben an.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1480.
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