1. Besser freundlich versagen, als unfreundlich gewähren (zugeben). – Simrock, 10891; Sailer, 112.
2. Freundlich versagen ist besser, denn mit vnwillen geben. – Petri, II, 315.
3. Versag niemandt, das du selbs dörfftest begeren. – Franck, I, 72a; Simrock, 10892.
4. Versagen ist der Jungfrawen (Frauen) sitt, doch habens (thun sie es) gern, wenn (dass) man sie bitt. – Gruter, III, 87; Lehmann, II, 796, 27; Facet., 282; Simrock, 1140.
Mhd.: Diu wîp man umer biten sol, doch stêt in versagen wol. (Freidank.) – Ei daz frouwen kunnen versagen und geweren. (Labers.) – Êst komen her in alten siten vor mangen jâren und tagen, daz man diu wîp sol güetlich biten und lieplîch in dem herzen tragen, só suln si zühterlich versagen od aber sô sinneclich gewern, daz si iht her nâch beginnen klagen. (Winsbekin.) (Zingerle, 165.)
5. Zehn Versagen sind besser als Eine Lüge. – Simrock, 10890.
*6. Sie versagt keinem eine Fracht.
Doch sagte Augustus' Tochter Julia: Non nisi navi plena vectorem tollo.
*7. Sie versagt's niemand, dann den armen haussmägten, die sie nit drumb bitten. (S. ⇒ Gasse 27.) – Franck, II, 62a.