[1612] 1. Alles verthan vor seinem End macht ein richtig Testament. – Lehmann, II, 33, 25; Braun, I, 4410.
2. Heut alles verthan vnd frey geprast, darnach gehungert vnd gefast, ist aller schlemmer art vnd sitt, dauon man sie kan bringen nit. – Henisch, 478, 37; Petri, II, 379.
3. Immer verthun und nichts erwerben macht vor der rechten Zeit verderben. – Chaos, 674.
Engl.: Who spend more than he should, should not have to spend, when he would. (Masson, 67.)
Frz.: Petite cuisine a grandit la maison. – Qui dépense plus qu'il ne gagne, il meurt pauvre et rien ne gagne. – Qui diner tout n'a que souper. – Qui plus dépense qu'il n'a vaillant, il fait la corde où il se pend. (Masson, 67.)
4. Man muss (heute so) verthun, dass man morgen auch noch hat. – Gruter, I, 58; Petri, II, 461; Lehmann, II, 403, 37; Körte, 2852.
Frz.: Il faut faire vie qui dure. (Kritzinger, 252b.)
5. Verthun ist leichter als gewinnen (verdienen, werben). – Simrock, 10930; Körte, 6285; Braun, I, 4769.
Frz.: Il-y-a plus de moyens de dépenser, que d'acquérir. (Kritzinger, 219b.)
6. Viel verthun vnd wenig erwerben, ist der nechste weg bald zu (oder: ist der sicherste Weg zum) verderben. – Froschm., Giii; Petri, II, 575; Lehmann, 922, 14; Waldis, III, 94; Eiselein, 619; Simrock, 10932; Braun, I, 1770; Schmitz, I, 182, 8.
Schwed.: Den mehr wil öda, än han kan afla, han får snart ett tommt wisthus. (Grubb, 484.)
7. Wer alles verthut und nichts erwirbt, durch seine eigene Faulheit verdirbt. – Chaos, 673.
8. Wer hat das sein verthan, muss endlich bettlen gahn. – Henisch, 347, 54.
9. Wer mehr verthut als er einnimmt, dreht sich selbst ein Seil zum Hängen.
Holl.: Die meer verdoet, dan zijn inkomen lijden kan, draait zich zelven eene koord. (Harrebomée, I, 361b.)
10. Wer mehr verthut als er sollte, wird nichts haben, wenn er gern wollte.
11. Wer so viel verthut als er einnimmt, erspart sich den Beutel.
Frz.: Qui bien gagne et bien dépend, n'a que faire de bourse pour serrer son argent. (Lendroy, 1485.)
*12. Si verthue wie dreu Eier im Chrätli. – Tobler.
13. Es verthut niemand mehr als der Kranke. – Herberger, Ib, 833.