Willkommen (Subst.)

1. Das Willkommen des Wirths muss man (bei der Rechnung) mit bezahlen.Altmann VI, 465.


2. Man gibt offt einem ein Willkomm, dass er nicht wiederkompt.Lehmann, 756, 7.

Sauft sich krank vnd todt.


3. Wie das Willkommen, so der Abschied.

Wie Gruss, so Gegengruss.

Jüd.-deutsch: Wie der Burüch-Habe (Willkomm), aso is der Birschis'chem (Urlaub, Abschied).

Engl.: Such a welcome, such a farewell. (Bohn II, 22.)


*4. De krêgnen eischen Willkâm.Dähnert, 551b.

Sagt man, wenn ein Ankommender mit Scheltworten oder Schlägen empfangen wird.


*5. Einem den Willkomm zahlen.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 273.


*6. Einem einen Willkomm zubringen.

Ein gross Glas, starke Kanne u.s.w.

Frz.: Porter un carrous à quelqu'un. (Kritzinger, 110a.)

*7. Einen grossen Willkomm ausstechen.

Ein Trinkgeschirr, grosser Becher.

Frz.: Boire un grand hanap. (Kritzinger, 368b.)


*8. Er hat den Willkum erhascht.Eyering, I, 804; II, 274.


*9. Man hat dir ein got wilkom in busen gestossen.Franck, II, 148b.

Gut zugetrunken. Zu einem, der einen Rausch hat.


*10. Seinen Willkomm bezahlen.

Seinen Gesellenschmaus geben.

Frz.: Païer sa bienvenuë. (Kritzinger, 70b.) – Païer son bec-jaune. (Kritzinger, 65b.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 244.
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