[460] Consecration, ein lat. Ausdruck, bedeutet überhaupt Einweihung und wird in der christlichen Kirche vorzugsweise von der Weihe des Brotes und Weines zum Abendmahle (s.d.) gebraucht. Die Katholiken verstehen darunter ferner die feierliche Weihe eines neugewählten Bischofs oder [460] Erzbischofs zu seinem h. Amte, welche von einem ältern Bischofe, dem sogenannten Amtsbischofe, unter Beistand zweier Anderer vor dem festlich geschmückten Altare vorgenommen wird, auf dem, sowie auf den Credenztischen daneben, die bischöflichen Gewänder und Insignien sich befinden. Nachdem der Neugewählte vor dem Amtsbischofe knieend der katholischen Kirche und dem röm. Stuhle den Eid der Treue geleistet hat, wird er mit dem bischöflichen Ornat bekleidet, durch Auflegen der Hände vom Amtsbischofe zu einem Nachfolger der Apostel und als ihres Geistes theilhaftig erklärt, indem ihm ein Bischof das Evangelienbuch mit den Worten auf die Schulter legt: »Nimm hin den h. Geist!« Haupt und flache Hände werden ihm dann mit dem h. Oele gesalbt und der gesegnete Hirtenstab, sowie das Evangelienbuch mit der Ermahnung überreicht, dem ihm anvertrauten Volke das Evangelium zu predigen. Darauf erhält der neue Bischof von seinen gegenwärtigen Amtsbrüdern den Friedenskuß, alle Anwesende empfangen die Communion und am Schlusse der Feierlichkeit ertheilt der Geweihte vom bischöflichen Stuhle aus dem anwesenden Volke seinen Segen. – Bei den alten Römern ward Consecration die Weihe der Priester, der Tempel, der zu Opfern für die Götter bestimmten Gegenstände, endlich auch die Versetzung von Menschen unter die Götter oder ihre Apotheose (s.d.) verstanden.