Druck

[600] Druck wird die Einwirkung eines, von einer Kraft zur Bewegung angetriebenen Körpers auf einen andern von ihm berührten genannt, welcher der Bewegung hemmend entgegensteht. Legt man z.B. einen schweren Körper auf die Hand, so drückt er diese in der Richtung nach dem Boden und wird einen fortwährenden Druck auf dieselbe ausüben, so lange die Kraft der Hand zum Widerstande hinreicht. Ist jedoch die Kraft eines solchen widerstrebenden Körpers oder sein Zusammenhang zu schwach, um den Druck aufzuhalten, so tritt Bewegung ein und die Hand sinkt mit ihrer Last herab oder der Körper zerbricht, wie z.B. ein übermäßig belasteter Balken. Wie die Schwere in den angeführten Fällen die Kraft war, welche einen Druck hervorbrachte, ebenso vermögen das auch die Kräfte menschlicher und thierischer Körper und die Elasticität oder Federkraft der Körper, wie z.B. eingeschlossene und zusammengepreßte oder erwärmte Luft, indem sie sich auszudehnen strebt, gegen die Wände des sie einschließenden Gefäßes drückt. Die Größe oder Stärke des Drucks wird durch Gewichte ausgemessen, welche der Wirkung desselben gleichkommen, und man sagt z.B., der Druck der Luft auf eine Fläche von einem pariser ! F. betrage 2240 Pfund, d.h. die Luft laste auf einer solchen Fläche ebenso schwer, als würde sie mit einem Gewicht von 2240 Pfund beladen. Bei festen Körpern pflanzt sich der Druck nur in seinen gegebenen Richtungen, oder wenn sie nachgeben, auch seitwärts fort, flüssige dagegen suchen dem Drucke nach allen Seiten auch aufwärts auszuweichen und äußern daher in eingeschlossenen Räumen auf alle Wände derselben den empfangenen Druck fort; es beruht ferner darauf das Ansteigen des Wassers in Röhren durch Druckwerke oder Pumpen (s. Brunnen), die Anlage künstlicher Springbrunnen, die Wirkung der Feuerspritzen u.s.w. Merkwürdige Druckwerke sind unter andern die Wasserkünste zu Herrenhausen bei Hanover, in Wilhelmshöhe bei Kassel und die berühmten Fontainen zu Marly le Roy bei Versailles.