[648] Elefant (der) ist das größte der auf dem Lande lebenden Säugethiere, wird 12–16 F. hoch, mißt noch mehr in der Länge und lebt heerdenweise in den sumpfigen Wäldern und an den Flüssen des südl. Asien und Afrika.
Seinen plumper Körper bedeckt meist eine schwarzgraue, dicke, mit einzelnen Borstenhaaren besetzte Haut und weiße Elefanten sind sehr selten und in mehren ostind. Reichen, z.B. in Siam, ein Gegenstand hoher Verehrung. Die Augen sind klein, der Hals kurz, und aus dem Oberkiefer ragen zwei 3–6 F. lange, armsdicke, vorn gebogene Stoßzähne hervor, die das Elfenbein liefern. Merkwürdig ist die Nase des Elefanten oder sein Rüssel, der gegen sieben F. lang ist, von dem Thiere aber bis auf den dritten Theil zusammengezogen werden kann und ihm als Werkzeug dient, seine in Pflanzenkost bestehende Nahrung zu sich zu nehmen, was ihm sonst unmöglich wäre, da sein Hals, um das große Gewicht des Kopfs und der Stoßzähne tragen zu Können, im Verhältniß zur Höhe der Beine sehr kurz ist. Er bricht damit das Laub von den Bäumen, saugt das Wasser ein [648] und führt es zum Munde, kann zugestöpselte Flaschen damit öffnen und gebraucht ihn auch zu seiner Vertheidigung. Ihr Alter sollen die Elefanten auf mehr als 200 Jahre bringen und ihrer großen Gelehrigkeit und Klugheit wegen sind sie seit den ältesten Zeiten zu allerlei Dienstleistungen und Künsten abgerichtet worden. Die Perser und nachher auch Griechen und Römer benutzten sie namentlich im Kriege und befestigten hölzerne Thürme auf ihrem Rücken, in denen 30 Mann Raum hatten, auch geschieht Ähnliches noch in Ostindien, wo sie übrigens allgemein als Lastthiere, sowol zum Fortschaffen von Waaren und andern Gegenständen, als auch zum Reiten für mehre Personen gebraucht werden, die gewöhnlich in einen auf dem Rücken des Thieres befestigten Kasten steigen, während der Führer auf dem Halse des Elefanten sitzt; wie weit man aber dies ungeheure Thier abrichten kann, beweist unter Anderm, daß noch vor Kurzem ein Elefant auf dem pariser Theater gezeigt wurde, der auf dem Seile ging. Die asiat. Elefanten sind gewöhnlich größer als die afrikanischen, welche letztere sich auch durch sehr große Ohren auszeichnen; versteinert werden besonders in Sibirien die Gerippe einer andern Art gefunden, welcher man den Namen Mammuth (s.d.) gegeben hat. Die Stoßzähne derselben sind größer als die der Elefanten, kommen als gegrabenes Elfenbein in den Handel und werden gleich denen des Elefanten zu allerlei Kunst- und seinen Drechslerarbeiten benutzt. Im Alterthume sind selbst große Statüen daraus verfertigt worden und z.B. der olympische Jupiter und die Athene im Parthenon zu Athen waren von Phidias (s.d.) in Elfenbein und Gold dargestellt. Durch Verkohlen des Elfenbeins in geschlossenen Gefäßen erhält man eine zur Ölmalerei vorzüglich geeignete, schöne schwarze Farbe, die auch kölner Schwarz heißt; dünne Elfenbeinplatten werden zu Miniaturgemälden verwendet, daher man Nachahmungen derselben zum Ersatz des Elfenbeins für Miniaturmaler Elfenbeinpapier genannt hat.