[418] Hufeland (Christoph Wilh.), einer der berühmtesten und ausgezeichnetsten neuern Ärzte, wurde 1762 zu Langensalza geboren, widmete sich dem Studium der Medicin, wurde 1783 zu Göttingen Doctor und 1793 Professor und Rath zu Jena, welches er 1801 verließ, um einem Ruf als Leibarzt des Königs von Preußen zu folgen.
Er erhielt den Titel eines Geheimen Rathes, wurde später Professor bei der Universität, Staatsrath und Mitglied des Ministeriums. Er hatte 1810 eine medicinisch-chirurgische Gesellschaft gestiftet, welche von dem Könige den Namen der Hufeland'schen erhielt. Nachdem H. 1833 sein 50jähriges Doctorjubiläum unter allgemeiner ehrender Anerkennung seiner Verdienste gefeiert hatte, starb er am 25. Aug. 1836. Nicht nur durch seine ärztliche Thätigkeit und durch seine akademischen Vorträge hat sich H. große Verdienste erworben, sondern durch seine zum Theil auf echt populaire Weise abgefaßten Schriften hat er in einem noch größern Kreise sein Wissen und seinen Namen ausgebreitet, Seine »Makrobiotik oder Kunst, das menschliche Leben zu verlängern« (5. Aufl., Berl. 1825) hat große Theilnahme gefunden und die einfachen Lebensregeln, welche dieselbe mittheilt, haben an Vielen segensreiche Früchte getragen. Nicht mindere Beachtung verdienen sein »Guter Rath an Mütter über die wichtigsten Punkte der physischen Erziehung« (4. Aufl., Basel 1836), seine »Geschichte der Gesundheit« (Berl. 1812), seine »Praktische Übersicht der vorzüglichsten Heilquellen Deutschlands« (2. Aufl., Berl. 1820) und endlich seine Bearbeitung von Darwin's »Anleitung zur physischen und moralischen Erziehung des weiblichen Geschlechts« (Leipz. 1822). Als Vermächtniß seiner Erfahrungen hinterließ er sein »Enchiridion medicum« (Berlin 1836), von welchem bis Ende 1837 vier Auflagen in sechs Abdrücken erschienen sind.