[820] Zünder, Zünd-, oder Brandröhren heißen beim Artilleriewesen kurze, hölzerne Röhren, welche in die Öffnung der Bomben oder Granaten eingekittet und mit einer langsam verbrennenden Pulvermischung gefüllt sind. Diese entzündet sich beim Abschießen der Hohlkugel und theilt bei oder nach dem Niederfallen derselben am Ziele ihrer Ladung das Feuer mit, wodurch die Kugel zerspringt. – Zündkraut wird das in die Zündlöcher der Geschütze oder auf die Pfannen kleiner Feuergewehre geschüttete Pulver genannt, dessen Entzündung die Abfeuerung der Ladung vermittelt, was aber jetzt meist auf andere Weise durch Percussionsschlösser und Knallpulver (s. Gewehr) geschieht, oder wie an den Zündnadelgewehren durch eine gewaltsam in die gleich in der Patrone befindlichen Zündmasse gestoßene Zündnadel.