Friedrich II. [6]

Porträtmalerei. I. 1. Raffael (ital.): Papst Julius II. (um 1512; Florenz). 2. Bronzino (ital.): Großherzogin Eleonore v. Toskana (um 1555; Florenz). 3. Tizian (ital.): Geschichtschreiber Varchi (um 1550; Wien). 4. Dürer: Ratsherr Jakob Muffel (gest. 1526; Berlin). 5. Holbein d. J.: Sir Rich. Southwell (1536; Florenz). 6. Velazquez (span.): Philipp IV. (um 1640; London). 7. Rubens (niederländ.): Seine Frau Helene Fourment (um 1630; Haag). 8. Rembrandt (niederländ.): Selbstbildnis (um 1634; Haag). 9. A. van Dyck (niederländ.): Anna Wake (17. Jahrh.; Haag). 10. Rigaud (franz.): Ludwig XIV. (1701; Paris). 11. Pesne (franz.) Friedrich d. Gr. (1739; Berlin). 12. Gérard (franz.): Napoleon I. (1806; Dresden).
Porträtmalerei. I. 1. Raffael (ital.): Papst Julius II. (um 1512; Florenz). 2. Bronzino (ital.): Großherzogin Eleonore v. Toskana (um 1555; Florenz). 3. Tizian ...

[623] Friedrich II., der Große, König von Preußen (1740-86), geb. 24. Jan. 1712, Sohn Friedrich Wilhelms I., büßte seinen Versuch, sich der harten, rein militär. Erziehung, der seine Vorliebe für Poesie und Musik widerstrebte, und den Mißhandlungen seines Vaters 1730 durch die Flucht zu entziehen, mit strenger Haft in Cüstrin, mußte sich 1733 wider seine Neigung mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern vermählen, lebte bis zu seiner Thronbesteigung (31. Mai 1740) in Rheinsberg, von Gelehrten und Künstlern umgeben. Nach Ablehnung seiner Ansprüche auf die schles. Fürstentümer Jägerndorf, Liegnitz, Brieg und Wohlau durch Maria Theresia, gewann er durch die Schlesischen Kriege (s.d.) 1740-45 ganz Schlesien bis zur Oppa; 1744 erwarb er Ostfriesland; den gegen ihn verbündeten Mächten Österreich, Rußland, Frankreich und Sachsen kam er durch seinen [623] Einfall in Sachsen (24. Aug. 1756) zuvor und behauptete im Siebenjährigen Kriege (s.d.) seinen Besitzstand. Bei der ersten Teilung Polens (1772) erhielt er Polnisch-Preußen und Großpolen bis an die Netze, verhinderte 1778 Österreichs Pläne auf Bayern (s. Bayrischer Erbfolgekrieg) und schloß 1785 zum Schutze der Verfassung Deutschlands gegen die Eingriffe Kaiser Josephs II. den Deutschen Fürstenbund; gest. 17. Aug. 1786 zu Sanssouci. F., der größte Feldherr und Staatsmann seiner Zeit [Tafel: Porträtmalerei I, 11], hinterließ seinem Neffen, Friedrich Wilhelm II., ein um 78.000 qkm vergrößertes Reich, einen Schatz von über 50 Mill. Taler, ein Heer von 200.000 Mann und einen durch Bevölkerung, Gewerbefleiß, Wohlstand, wissenschaftliche Bildung und geregelte Verwaltung gehobenen Staat. Prachtausgabe seiner histor., staats- und kriegswissenschaftlichen, philos. und belletristischen Schriften (31 Bde., 1846-57), »Polit. Korrespondenz F.s d. Gr.« (bis 1905: 30 Bde.) durch die Berliner Akademie. – Vgl. Carlyle (deutsch 1858-69), Kugler (5. Aufl. 1900), Droysen (1879-86), Koser (1886-1903), von Petersdorff (1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 623-624.
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