Marokko

Afrika. I. (Karte)
Afrika. I. (Karte)
Afrika. II. (Karten) 1. Geolog. Übersicht. 2. Physikalische Übersicht. 3. Die wichtigsten Kulturpflanzen. 4. Tiergeograph. Übersicht. 5. Volksdichte. 6. Die wichtigsten Entdeckungsfahrten und Forschungsreisen.
Afrika. II. (Karten) 1. Geolog. Übersicht. 2. Physikalische Übersicht. 3. Die wichtigsten Kulturpflanzen. 4. Tiergeograph. Übersicht. 5. Volksdichte. 6. Die ...
Menschenrassen. II. 21. Eskimo. 22. Samojedin. 23. Chinesin. 24. Japanerin. 25. Siamesin. 26. Birmanin. 27. Lappin. 28. Tatarin. 29. Ainufrau, tätowiert. 30. Wedda. 31. Tamil. 32. Singhalesin. 33. Perserin. 34. Araberin. 35. Ägypterin. 36. Maurin. 37. Romanin. 38. Slawin. 39. Germanin, dunkel. 40. Germanin, blond.
Menschenrassen. II. 21. Eskimo. 22. Samojedin. 23. Chinesin. 24. Japanerin. 25. Siamesin. 26. Birmanin. 27. Lappin. 28. Tatarin. 29. Ainufrau, tätowiert. 30. ...
Flaggen.
Flaggen.

[137] Marokko oder das Sultanat Maghreb al-akßâ (d.h. der äußerste Westen), nordwestlichster Teil Afrikas [Karten: Afrika I u. II], ohne Tuat und die Sahara 439.240 (456.000) qkm, etwa 8 Mill. E.; vom Atlas (s.d.) durchzogen; wichtigste Flüsse die Muluja (520 km) und der Tensift (660 km). Die Bevölkerung größtenteils (5 Mill.) Berbern; 3 Mill. Araber und Mauren (mohammed., arabisch sprechende, arab.-berber. Mischrasse in den Städten [Tafel: Menschenrassen, 36]), 200.000 Neger, 150.000 Juden und 4-5000 Europäer. Ackerbau (Weizen, Gerste, Mais, Durra), mit sehr ungleichen Ernten, und Viehzucht; Industrie in roten Mützen (Fes), feinem Leder (Maroquin), Seidenweberei, Teppichen und Töpferei; Handel s. Beilage: Afrika; Karawanenhandel nach Timbuktu und Senegambien. – Verfassung despotisch; Teil des Herrschers Emir el-Mumenin, d.i. Fürst der Gläubigen. Ein großer Teil des Landes im N. und W. ist Rebellenland; Hauptstädte M. und Fes. Stehendes Heer 10.000 Mann Infanterie, 5000 Mann Kavallerie, 6-7000 Gendarmen; im Kriege etwa 300.000 Mann Landsturm. Wappen: in Grün drei silberne Halbmonde; Flagge rot [Tafel: Flaggen].

Geschichte. M., Mauretanĭa Tingitāna der Römer, kam um 700 n.Chr. unter die Herrschaft der Araber, wurde unter den Almoraviden unabhängig; auf sie folgten 1150 die Almohaden, 1275 die Meriniden, auf diese 1361 die Sanditen und Anfang des 16. Jahrh. die Scherife von Tafilet, die ihre Herrschaft bis nach Guinea ausbreiteten. Um 1603 zerfiel das Reich durch innere Kämpfe; im 17. Jahrh. begründete Mulei Scherif die Dynastie der 2. Scherife (Aliden), von denen Mulei-Soliman (1794-1822) und Abd ur-Rahmân bessere Zustände herbeiführten. Unter dessen Sohne Sidi Mohammed (1859-73) geriet M. in Krieg mit Spanien, mußte 26. April 1860 20 Mill. Piaster zahlen und einiges Gebiet abtreten. Ihm folgte Sultan Mulei-Hassan (1873-94), diesem Abd ul-Asis. Unter ihm mehrfach Erhebungen unbotmäßiger Stämme, Aufruhr unter dem Prätendenten Bu-Hamara und Konflikte mit den europ. Mächten. Frankreich besetzte die Oasen von Tuât (1900) und Figig (1903) und erlangte 8. April 1904 Englands Anerkennung als europ. Vormacht in M. Wegen eines darüber mit Deutschland ausgebrochenen Konflikts wurde eine internationale Konferenz berufen, die vom 17. Jan. bis 7. April 1906 in Algeciras tagte. – Vgl. Rohlfs (4. Aufl. 1884), Lenz (2. Aufl. 1892), Diercks (1894), Meakin (engl., 3 Bde., 1899-1902), Mohr (1902), Kampffmeyer (1903), Aubin (frz., 1904; deutsch 1905), Schanz (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 137.
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