Milchsäure

[185] Milchsäure, Gärungsmilchsäure, Zuminsäure, Nancysäure, Thebolaktinsäure, entsteht durch Milchsäuregärung aus Zuckerarten, beim Sauerwerden von Milch, Gemüse, Wein, Bier, im Magen- und Darminhalt vorhanden; dicker, farbloser, unkristallinischer Sirup, sehr sauer; in Wasser, Alkohol und Äther sehr leicht löslich; dient als Ätzmittel und zu Einatmungen bei Kehlkopfkrankheiten, wird auch innerlich bei Verdauungsstörungen und gegen Blasensteine gegeben; verwendet in der Färberei, Gerberei, Stärkefabrikation (Zersetzung des Klebers durch Gärung) und Spiritusfabrikation (Herstellung des sauren Hefengutes). Die milchsauren Salze kristallisieren gut und sind leicht löslich; offizinell ist das milchsaure Eisen (gegen Bleichsucht). M. läßt sich in zwei optisch aktive Modifikationen (Links- und Rechts-M.) spalten, von denen sich die letztere im Fleischsaft findet (Fleisch-M., Para-M.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 185.
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